Die Weltbilder vom Mittelalter bis Neuzeit

von Walter Oetsch

Das Konzept der "Weltbilder" vom Mittelalter zur Neuzeit umfasst eine faszinierende Transformation in der Art und Weise, wie Menschen die Welt und ihre Stellung darin verstanden. Im Mittelalter war das Weltbild überwiegend geozentrisch und theologisch geprägt, was bedeutet, dass man glaubte, die Erde stehe im Zentrum des Universums und alles sei durch eine göttliche Ordnung bestimmt. Diese Sichtweise war stark von der christlichen Kirche und den Schriften antiker Philosophen wie Ptolemäus beeinflusst.

Mit der Neuzeit, besonders während der Renaissance und der wissenschaftlichen Revolution, begann sich das Weltbild signifikant zu verändern. Der Heliocentrismus, der die Sonne und nicht die Erde als Zentrum des Universums ansieht, gewann an Bedeutung durch die Arbeiten von Astronomen wie Kopernikus, Galileo und Kepler. Diese Verschiebung repräsentierte nicht nur einen Wechsel im astronomischen Verständnis, sondern symbolisierte auch eine tiefgreifende Veränderung in der Art und Weise, wie Menschen über Wissenschaft, Religion und ihre Rolle im Universum dachten.

Die kulturellen, wissenschaftlichen und philosophischen Entwicklungen dieser Zeit führten zu einem neuen Fokus auf menschliche Vernunft, empirische Beobachtung und individuelle Erfahrung, was einen grundlegenden Wandel gegenüber dem mittelalterlichen Weltbild darstellte, das stärker auf Tradition und Autorität basierte. Diese Veränderungen bildeten die Grundlage für die moderne Wissenschaft und das heutige Verständnis des Universums.