Bücher Präsentation

aus der Sammlung MoneyMuseum

16. Jahrhundert

1300 Marco Polo Faksimile (von 1900)

Das Faksimile des Marco-Polo-Buches von um 1300 zeigt eine der frühesten Überlieferungen der berühmten Reiseberichte, die Europa erstmals systematisch mit dem Fernen Osten bekannt machten. Es ist nicht nur ein kostbares Zeugnis mittelalterlicher Buchkunst, sondern auch ein Schlüsseltext für die Wahrnehmung von Asien im Abendland.

1470 Tschachtlan Berner Chronik Faksimile

Die Tschachtlan-Chronik von 1470 ist eine reich bebilderte Berner Chronik, die in eindrucksvollen Illustrationen die politischen Ereignisse und Kriegszüge der Eidgenossenschaft festhält. Das Faksimile macht die Verbindung von Text und Bild erlebbar und vermittelt ein lebendiges Geschichtsverständnis des späten Mittelalters.

1507 Etterlin Chronik

Die Etterlin-Chronik von 1507 gilt als erste gedruckte Gesamtdarstellung der Schweizer Geschichte, von den Ursprüngen bis in die Zeit der Burgunderkriege. Mit ihren Holzschnitten und Erzählungen prägte sie das Geschichtsbild der Eidgenossenschaft über Jahrhunderte hinweg.

1515 Diebold Schilling Die Burgunder Kriege, Ausgabe 1743

Die Chronik Diebold Schillings über die Burgunderkriege, ursprünglich 1515 verfasst, schildert detailreich die Auseinandersetzungen der Eidgenossen mit Herzog Karl dem Kühnen. Die Ausgabe von 1743 bewahrt diese farbige Darstellung eidgenössischer Tapferkeit und wurde zu einem wichtigen Werk der nationalen Erinnerungskultur.

1526 Plutarch De virtute morali

Plutarchs De virtute morali, 1526 in Basel gedruckt, vermittelt die antike Vorstellung von Tugend als harmonischem Ausgleich zwischen Vernunft und Leidenschaft. Diese frühe Humanistenausgabe zeigt, wie stark die Renaissance auf klassische Quellen zurückgriff, um moralische und philosophische Orientierung zu gewinnen.

1531 Schwarzenbergs Cicero

Kaspar von Schwarzenbergs Cicero-Ausgabe von 1531 ist ein herausragendes Zeugnis humanistischer Gelehrsamkeit der Reformationszeit. Sie zeigt, wie Ciceros Gedanken zu Rhetorik, Ethik und Politik für die Bildung und Orientierung des frühen 16. Jahrhunderts neu erschlossen wurden.

1531 Euklid, Die Elemente, erste vollständige Zusammenstellung der euklidischen Texte

Die 1531 erschienene Ausgabe von Euklids Elementen gilt als die erste vollständige Zusammenstellung der grundlegenden Texte der antiken Mathematik. Sie machte das Wissen des griechischen Geometers systematisch zugänglich und prägte das mathematische Denken Europas für Jahrhunderte.

1535 Eidgenössische Schodoler Chronik Faksimile

Die Schodoler-Chronik von 1535 ist eine reich bebilderte Schweizer Chronik, die das Selbstverständnis der jungen Eidgenossenschaft eindrucksvoll dokumentiert. Das Faksimile eröffnet Einblicke in die enge Verknüpfung von Text und Illustration als Mittel historischer Erinnerungskultur.

1539 Boccaccio muleribus

Boccaccios De mulieribus claris, 1539 erschienen, ist die erste Sammlung von Biographien berühmter Frauen der Weltgeschichte. Das Werk würdigt ihre Taten und Tugenden und gehört zu den einflussreichsten Texten der Renaissance über weibliche Vorbilder.

1541 Cicero, De Arte Rhetorica

Ciceros De Arte Rhetorica, 1541 gedruckt, vermittelt die Grundlagen antiker Redekunst und ihre Bedeutung für Politik und Öffentlichkeit. Diese Ausgabe zeigt, wie stark humanistische Bildung auf die Kunst der überzeugenden Rede setzte.

1548 Stumpf Chronik

Die Stumpf-Chronik von 1548 ist die erste umfassende Landes- und Weltchronik der Schweiz in gedruckter Form. Mit ihren detailreichen Beschreibungen und zahlreichen Holzschnitten prägte sie nachhaltig das Geschichts- und Selbstverständnis der Eidgenossenschaft.

1549 Aristoteles Buch der Ethik

Der Druck von Aristoteles’ Buch der Ethik aus dem Jahr 1549 brachte die zentrale Schrift antiker Moralphilosophie in die Gelehrtenwelt der Renaissance. Er vermittelte das Ideal der Tugend als Mitte und wurde zu einem Grundpfeiler humanistischer Bildung.

1550 Boethius Trost der Philosophie

Boethius’ Trost der Philosophie, 1550 gedruckt, gehört zu den einflussreichsten Werken des frühen Mittelalters und verbindet römisches Denken mit christlicher Deutung. Der Text bietet eine philosophische Antwort auf Schicksalsschläge und wurde über Jahrhunderte zu einem Leitfaden für Trost und Weisheit.

1550 Machiavelli Il Principe

Machiavellis Il Principe, 1550 gedruckt, gilt als Schlüsselwerk der politischen Theorie der Neuzeit. Es beschreibt nüchtern die Mechanismen von Macht und Herrschaft und stellte damit traditionelle moralische Vorstellungen radikal in Frage.

1565 Luther Das Neue Testament

Luthers Ausgabe des Neuen Testaments von 1565 machte die biblische Botschaft in klarer deutscher Sprache einem breiten Publikum zugänglich. Sie trug entscheidend zur Verbreitung der Reformation und zur Prägung der deutschen Schriftsprache bei.

1567 Tischreden Luthers

Die Tischreden Luthers von 1567 sammeln seine spontanen Äußerungen zu Glauben, Politik und Alltag, die Schüler und Freunde aufgezeichnet haben. Dieses Werk bietet einen lebendigen Einblick in Persönlichkeit und Denken des Reformators jenseits seiner offiziellen Schriften.

1577 Simler Chronik der Eidgenossenschaft

Josias Simlers De Republica Helvetiorum von 1576/77 ist die erste systematische Darstellung der Eidgenossenschaft, verfasst in lateinischer Sprache für ein europäisches Gelehrtenpublikum (unsere Ausgabe: deutsch). Das Werk ordnete Geschichte, Staatsaufbau und Verfassung der Schweiz und prägte ihr Bild weit über die Landesgrenzen hinaus.

1579 Chesseneux Catalogus Gloriae Mundi

Der Catalogus gloriae mundi des französischen Juristen Barthélemy de Chasseneux, 1579 erschienen, ist ein umfassendes Kompendium über Rang, Würde und Ehre in der weltlichen und geistlichen Ordnung. Das Werk spiegelt die hierarchische Denkweise der frühen Neuzeit wider und diente als Nachschlagewerk für Recht, Gesellschaft und Politik.

1580 Heerbrand, Neuer Päpstlicher Ablass

Jakob Heerbrands Schrift Neuer Päpstlicher Ablaß von 1580 ist eine scharfe protestantische Kritik an der katholischen Ablasspraxis. Sie verdeutlicht, wie sehr das Thema Ablass auch nach der Reformation ein zentrales Feld konfessioneller Auseinandersetzungen blieb.

1581 Sacrobosco Astronomia

Johannes de Sacroboscos Astronomia, ursprünglich im 13. Jahrhundert verfasst und 1581 erneut gedruckt, war das Standardlehrbuch zur Himmelskunde im Mittelalter und der frühen Neuzeit. Es vermittelte das geozentrische Weltbild und prägte über Jahrhunderte die astronomische Ausbildung an den Universitäten Europas.

1581 Zwingli Gesamtausgabe

Die 1581 erschienene Gesamtausgabe der Schriften Huldrych Zwinglis versammelt die theologischen Werke des Zürcher Reformators in einheitlicher Form. Sie diente dazu, sein reformatorisches Gedankengut dauerhaft zu sichern und für Theologen und Gläubige zugänglich zu machen.

1582 Winckler Vom Ende der Welt

Heinrich Wincklers Schrift Vom Ende der Welt von 1582 spiegelt die weitverbreitete Endzeiterwartung und religiöse Unsicherheit der Reformationszeit. Das Werk verdeutlicht, wie apokalyptische Vorstellungen das Denken und Handeln vieler Menschen im 16. Jahrhundert prägten.

1590 Boccaccio Il Decamerone

Boccaccios Il Decamerone, 1590 gedruckt, ist eine Sammlung von hundert Novellen, die in einem erzählerischen Rahmen während der Pest in Florenz spielen. Das Werk verbindet lebensnahe Geschichten über Liebe, List und menschliche Schwächen mit einem Meisterwerk der italienischen Literatur der Renaissance.

1596 Clavius Astronomia

Christophorus Clavius’ Astronomia von 1596 gilt als eines der bedeutendsten Lehrwerke der späten Renaissance und wurde an Jesuitenschulen in ganz Europa eingesetzt. Es verteidigte noch das geozentrische Weltbild, bereitete aber zugleich den Boden für die mathematische Präzision der späteren Astronomie.

17. Jahrhundert

1607 Nautica Mediterraneo

Die Nautica Mediterraneo von 1607 ist ein praxisorientiertes Handbuch für die Navigation und den Seehandel im Mittelmeerraum. Sie zeigt das Wissen um Schiffahrt, Routen und Handelsströme jener Zeit und spiegelt die Bedeutung des Mittelmeers als Drehscheibe des Welthandels wider.

1626 Stettler Chronik

Die Stettler-Chronik von 1626 schildert die Geschichte Berns und der Eidgenossenschaft aus der Sicht des Berner Stadtschreibers Michael Stettler. Mit ihrer Mischung aus detailreicher Erzählung und eindrucksvollen Illustrationen wurde sie zu einem wichtigen Zeugnis der frühneuzeitlichen Geschichtsschreibung.

1633 Wechselbuch Ordonnancie

Das Wechselbuch Ordonnancie von 1633 regelte den bargeldlosen Zahlungsverkehr und die rechtlichen Grundlagen des Wechsels im frühneuzeitlichen Handel. Es zeigt, wie sich im 17. Jahrhundert europaweit verbindliche Normen für Kredit und Zahlungsverkehr entwickelten.

1633 Constitutio Criminalis Carolina

Die Constitutio Criminalis Carolina, 1633 neu aufgelegt, war die von Kaiser Karl V. eingeführte Reichsgesetzgebung für das Straf- und Strafprozessrecht. Sie brachte erstmals einheitliche Rechtsnormen in das Heilige Römische Reich und blieb bis in die Neuzeit hinein von grosser Bedeutung.

1655 Galileo Galilei Discorso

Galileis Discorso intorno alle cose che stanno in su l’acqua (1655) untersucht die physikalischen Eigenschaften schwimmender Körper und widerlegt aristotelische Vorstellungen. Das Werk markiert einen wichtigen Schritt hin zu einer experimentell begründeten Naturwissenschaft in der frühen Neuzeit.

1657 Agricola De Re Metallica

Georgius Agricolas De re metallica, 1657 neu aufgelegt, ist das bedeutendste Werk der Montanwissenschaften der frühen Neuzeit. Es beschreibt detailliert die Techniken des Bergbaus, der Metallgewinnung und der Verhüttung und war über zwei Jahrhunderte das Standardwerk der Branche. Mit seinen zahlreichen Holzschnitten dokumentiert es zugleich eindrucksvoll die Arbeitswelt der Bergleute.

1665 Codex Theodosianus

Der Codex Theodosianus, 1665 neu aufgelegt, enthält die im 5. Jahrhundert zusammengestellten Gesetze der christlichen römischen Kaiser seit Konstantin. Diese Sammlung prägte das Rechtsverständnis Europas nachhaltig und bildete eine wesentliche Grundlage für das mittelalterliche und frühneuzeitliche Recht.

1665 Nieuhoff La Chine

Johannes Nieuhofs La Chine von 1665 ist einer der ersten reich illustrierten Reiseberichte über das Kaiserreich China. Das Werk, basierend auf einer holländischen Gesandtschaftsreise, prägte in Europa das Bild von Chinas Kultur, Architektur und Alltagsleben. Mit seinen Kupferstichen wurde es zu einer wichtigen Quelle für das europäische Chinabild des 17. Jahrhunderts.

1671 Klock

Kaspar Klocks Werk Tractatus juridico-politico-polemico-historicus de aerario publico von 1671 gilt als eine der frühesten umfassenden Darstellungen öffentlicher Finanzverwaltung. Es beleuchtet Fragen von Steuern, Staatsschulden und Haushaltsführung und wurde zu einem grundlegenden Referenzwerk der Finanzwissenschaft der frühen Neuzeit.

1673 Ogilby Asia

John Ogilbys Asia von 1673 ist ein prachtvoll ausgestattetes Werk der Barockkartographie und Geographie. Es vereint Reiseberichte, Karten und detailreiche Illustrationen und bot dem europäischen Publikum ein umfassendes Bild des asiatischen Kontinents. Mit seiner Mischung aus wissenschaftlichem Anspruch und repräsentativer Ausstattung diente es zugleich der Bildung wie der Repräsentation.

1774 Rousseau L'Emile

Jean-Jacques Rousseaus Émile ou De l’éducation von 1774 ist ein Schlüsselwerk der Aufklärung über Erziehung und Menschenbildung. Es entwirft das Ideal einer natürlichen Erziehung, die den Menschen zu Freiheit, Moral und Eigenverantwortung führen soll.

1676 Savary Der perfekte Kaufmann

Jacques Savarys Le parfait négociant (Der vollkommene Kaufmann), 1676 erschienen, war das einflussreichste Handbuch für Handel und Kaufmannspraxis im 17. Jahrhundert. Es behandelte Themen wie Buchführung, Wechsel, Versicherung und internationale Handelsbräuche und diente Generationen von Kaufleuten als Ratgeber. Damit wurde es zu einem Standardwerk der entstehenden europäischen Handelswelt.

1680 Französische Kriegswirtschaft

Die Schriften zur französischen Kriegswirtschaft um 1680 zeigen, wie unter Ludwig XIV. Finanzen, Steuern und Ressourcen konsequent auf den Unterhalt des stehenden Heeres ausgerichtet wurden. Sie verdeutlichen den engen Zusammenhang zwischen absolutistischer Machtentfaltung und der Entwicklung moderner Staatsfinanzen.

1689 Lexikon Calvini

Das Lexikon Calvini von 1689 ist ein Nachschlagewerk zu Leben, Werk und Theologie Johannes Calvins. Es diente dazu, seine reformatorischen Lehren systematisch zugänglich zu machen und ihre Wirkung in Kirche und Gesellschaft zu festigen.

1696 Corpus Juris Canonici

Das Corpus Juris Canonici, 1696 neu aufgelegt, versammelt die maßgeblichen kirchenrechtlichen Texte der römisch-katholischen Kirche seit dem Mittelalter. Es bildete bis ins 20. Jahrhundert hinein die Grundlage des kanonischen Rechts und prägte Rechtsprechung wie kirchliche Praxis.

1698 Palladius

Das Werk des Palladius von 1698 ist eine Ausgabe der spätantiken Opus agriculturae, eines grundlegenden Handbuchs der Landwirtschaft. Es vermittelt Wissen über Ackerbau, Viehzucht und Obstkultur und diente über Jahrhunderte als praktische Anleitung für die Agrarwirtschaft. Mit der Edition von 1698 wurde dieses antike Fachwissen erneut für die frühneuzeitliche Praxis und Gelehrsamkeit zugänglich gemacht.

18. Jahrhundert

1711 Abraham Etwas für Alle

Johann Abraham von Arnswaldts Etwas für Alle von 1711 ist ein reich illustriertes Morallehrbuch, das Tugenden, Laster und gesellschaftliche Rollen anschaulich darstellt. Zugleich bietet es mit seinen zahlreichen Beispielen einen einzigartigen Einblick in die Vielfalt der Berufe und Stände jener Zeit.

1713 Wilkins Verteidigter Copernicus

John Wilkins’ Schrift Verteidigter Copernicus von 1713 gehört zu den frühen Werken, die das heliozentrische Weltbild gegen anhaltende Zweifel verteidigten. Sie zeigt, wie sich die neue Astronomie allmählich durchsetzte und das Denken der Aufklärung prägte.

1716 Wechselbuch

Das Wechselbuch von 1716 regelte den Gebrauch von Wechseln im internationalen Handel und stellte verbindliche Vorschriften für Zahlungs- und Kreditgeschäfte auf. Es dokumentiert die zunehmende Verrechtlichung und Professionalisierung des frühneuzeitlichen Finanzwesens.

1718 Galileo Galilei Opere

Die 1718 in Florenz erschienene Werkausgabe Galileis (Opere) machte seine wichtigsten Schriften zur Astronomie und Physik in gesammelter Form zugänglich. Sie trug maßgeblich dazu bei, seine Erkenntnisse dauerhaft zu sichern und ihren Einfluss auf die Wissenschaft der Aufklärung zu festigen.

1718 Die Schlossdiebe und ihre Bestrafung

Die 1718 erschienene Schrift Die Schlossdiebe und ihre Bestrafung schildert einen aufsehenerregenden Kriminalfall und dessen harte Ahndung. Zugleich markiert das Ereignis einen Wendepunkt, da es zur Abkehr von grausamen Körperstrafen und zur Entwicklung modernerer Strafpraktiken beitrug.

1721 Schatz- und Rentkammer, Frh. von Schrödern

Die Schatz- und Rentkammer des Freiherrn von Schröder von 1721 ist ein grundlegendes Handbuch der Finanz- und Staatsverwaltung. Es zeigt, wie eng im frühen 18. Jahrhundert Fragen von Steuern, Schulden und Haushaltsführung mit der Festigung staatlicher Macht verbunden waren.

1727 Commentarius Carolina Gerichtsordnung

Der Commentarius zur Carolina von 1727 ist ein juristischer Kommentar zur Reichsgerichtsordnung Kaiser Karls V. und erläutert deren Anwendung in der Praxis. Er diente Richtern und Juristen als wichtiges Handbuch und prägte die Strafrechtspflege im Heiligen Römischen Reich nachhaltig.

1728 Pemberton Newton’s Philosophy

Henry Pembertons View of Sir Isaac Newton’s Philosophy von 1728 ist die erste systematische Einführung in Newtons naturwissenschaftliches Denken. Das Werk machte die komplexen Prinzipien der Mechanik und Himmelskunde einem breiteren, gebildeten Publikum zugänglich und trug entscheidend zur Verbreitung des newtonschen Weltbildes bei.

1732 Homann Atlas Novus

Der Atlas Novus von Johann Baptist Homann aus dem Jahr 1732 ist ein prachtvolles Kartenwerk der Barockzeit. Mit seinen detailreichen Kupferstichen vereinte er wissenschaftliche Genauigkeit und künstlerische Gestaltung und wurde zu einem wichtigen Referenzwerk der europäischen Kartographie.

1736 Tschudi Chronikum Helveticum

Aegidius Tschudis Chronicon Helveticum, 1736 posthum veröffentlicht, ist eine umfassende Darstellung der frühen Schweizer Geschichte. Das Werk prägte das Geschichtsbild der Eidgenossenschaft nachhaltig und wurde zur zentralen Quelle für das nationale Selbstverständnis.

1738 Voltaire - Philosophie de Newton

Voltaires Éléments de la philosophie de Newton von 1738 machte die Gedanken Newtons in klarer, verständlicher Sprache einem breiten französischen Publikum zugänglich. Das Werk trug entscheidend dazu bei, das newtonsche Weltbild auf dem Kontinent zu verbreiten und die Aufklärung naturwissenschaftlich zu fundieren.

1739 Lauffer Geschichte der Schweiz

Johann Jakob Lauffer veröffentlichte 1739 seine Geschichte der Schweiz, eine der frühesten gedruckten Gesamtdarstellungen für ein breiteres Lesepublikum. Das Werk fasste die Ereignisse von den Anfängen bis in die Neuzeit zusammen und stärkte das historische Bewusstsein der Eidgenossenschaft.

1749 Montesqieu L'Esprit des Loix

Montesquieus De l’esprit des lois von 1749 ist ein Schlüsselwerk der politischen Philosophie der Aufklärung. Mit seiner Lehre von der Gewaltenteilung prägte es nachhaltig die moderne Staats- und Verfassungsordnung.

1741 Histoire Cérémonie Picard

Die Histoire de la Cérémonie von Picard aus dem Jahr 1741 beschreibt in detailreicher Form ein festliches Zeremoniell am französischen Hof. Das Werk veranschaulicht die Bedeutung von Ritual und Repräsentation für die Machtdarstellung im Absolutismus.

1748 Herrliberger Heilige Ceremonien

David Herrlibergers Heilige Ceremonien von 1748 ist ein reich illustriertes Werk, das religiöse Bräuche und Feste in eindrucksvollen Kupferstichen darstellt. Es verbindet kunstvolle Darstellung mit volkskundlichem Wert und vermittelt ein lebendiges Bild frühneuzeitlicher Frömmigkeitspraxis.

1756 Ferguson Newton Principles

James Fergusons Newton’s Principles von 1756 ist eine populärwissenschaftliche Einführung in die Grundgedanken Newtons. Mit anschaulichen Erklärungen und praktischen Beispielen machte es die Prinzipien der Mechanik und Astronomie einem breiten Publikum zugänglich.

1759 Todes-Tanz, Meyer Rudolf und Conrad

1759 Eisenhart Juristische Sprichwörter

Johann Eisenharts Juristische Sprichwörter von 1759 versammelt eine Fülle an Rechtsweisheiten und geflügelten Worten aus der Rechtspraxis. Das Werk bietet Einblicke in die juristische Alltagskultur der Aufklärung und zeigt, wie Recht und Lebensweisheit miteinander verbunden wurden.

1766 Schoepflin, Alsatia Illustrata

Johann Daniel Schoepflins Alsatia Illustrata von 1766 ist eine umfassende Landesgeschichte des Elsass, die historische, politische und kulturelle Aspekte vereint. Das Werk gilt als grundlegende Quelle für das Verständnis der regionalen Identität zwischen Frankreich und dem Heiligen Römischen Reich.

1768 Penther Sonnenuhren

Johann Gabriel Penther veröffentlichte 1768 sein Werk über Sonnenuhren, das Theorie und praktische Anleitungen zum Bau dieser Zeitmesser vereint. Es zeigt den hohen Stand der angewandten Mathematik und Astronomie im 18. Jahrhundert und dokumentiert zugleich das fortbestehende Interesse an vormechanischen Formen der Zeitmessung.

1785 Kunkels Glasmacherkunst

Johann Kunckels Glasmacherkunst, 1785 neu aufgelegt, ist ein grundlegendes Handbuch zur Theorie und Praxis der Glasherstellung. Es vermittelt sowohl chemisches Wissen als auch praktische Anleitungen und dokumentiert die hohe Kunstfertigkeit des frühneuzeitlichen Handwerks.

1787 Cook’s Dritte Reise

James Cooks Bericht über seine dritte Reise, 1787 veröffentlicht, beschreibt die Erkundungen im Pazifik bis hin zur Nordwestküste Amerikas und enthält die Schilderung seines Todes auf Hawaii. Das Werk wurde zu einer zentralen Quelle europäischer Entdeckungs- und Reisegeschichte des 18. Jahrhunderts.

1796 Hebammen Unterricht

Der Hebammen-Unterricht von 1796 ist ein praktisches Lehrbuch zur Ausbildung von Geburtshelferinnen, das medizinisches Wissen für die Praxis systematisch aufbereitete. Es zeigt den Übergang von traditionellem Erfahrungswissen zu einer stärker wissenschaftlich fundierten Geburtshilfe im späten 18. Jahrhundert.

1797 Stedman Sklaverei in Surinam

John Gabriel Stedmans Bericht Sklaverei in Surinam von 1797 schildert eindringlich die Grausamkeiten der Plantagenwirtschaft und den Widerstand der versklavten Menschen. Das Werk, reich illustriert, wurde zu einer wichtigen Quelle für die frühe Kritik an der Sklaverei in Europa.

1799 Platon Politeia, deutsche Übersetzung

Die 1799 erschienene deutsche Übersetzung von Platons Politeia machte eines der zentralen Werke der antiken Philosophie einem breiteren Publikum im deutschsprachigen Raum zugänglich. Sie trug wesentlich dazu bei, Fragen nach Gerechtigkeit, Staat und idealer Ordnung in die geistigen Debatten der Aufklärung und Klassik einzubringen.

19. Jahrhundert

1804 Code Civil des Francais

Der Code civil des Français von 1804, auch als Code Napoléon bekannt, schuf ein einheitliches bürgerliches Gesetzbuch für Frankreich. Er wurde zum Modell für viele europäische und außereuropäische Rechtsordnungen und prägte das moderne Zivilrecht nachhaltig.

1810 Kleist, Michael Kohlhaas

Heinrich von Kleists Erzählung Michael Kohlhaas von 1810 schildert das Schicksal eines Pferdehändlers, der für sein Recht kämpft und dabei zum Rebellen wird. Das Werk gilt als eindringliche Parabel über Gerechtigkeit, Willkür und die zerstörerische Kraft des Fanatismus.

1841 Burton Afrikanischer Sklavenhandel

Richard Francis Burtons Schrift über den afrikanischen Sklavenhandel von 1841 dokumentiert seine Beobachtungen zu den Strukturen und Grausamkeiten dieses Menschenhandels. Das Werk machte die wirtschaftlichen und politischen Verflechtungen sichtbar und trug zur öffentlichen Debatte über die Abschaffung der Sklaverei bei.

1844 Töpffer Voyages en Zigzag

Rodolphe Töpffers Voyages en zigzag von 1844 ist ein reich illustriertes Reisebuch, das Schülerreisen durch die Alpen in humorvoller Form beschreibt. Es gilt als Vorläufer des modernen Comics und verbindet Landschaftsschilderungen mit pointierten Beobachtungen.

1852 John Stuart Mill

John Stuart Mills Principles of Political Economy von 1852 gehört zu den einflussreichsten volkswirtschaftlichen Werken des 19. Jahrhunderts. Es verbindet klassische Ökonomie mit sozialphilosophischen Überlegungen und wurde zu einem Standardwerk für Generationen von Ökonomen und Politikern.

1890 News from Nowhere

William Morris’ News from Nowhere von 1890 entwirft eine utopische Gesellschaft ohne Privateigentum und Geld, die auf Kooperation und Handwerkskunst basiert. Das Werk wurde zu einem Klassiker der sozialistischen Utopieliteratur und prägte die Diskussion um alternative Gesellschaftsformen.

1894 Thomas von Aquin, Summa Theologica, in Latein

Die 1894 erschienene Ausgabe von Thomas von Aquins Summa Theologica in lateinischer Sprache stellte das monumentale Werk der Scholastik in einer philologisch gesicherten Form bereit. Sie festigte den Rang dieses Textes als zentrale Quelle katholischer Theologie und Philosophie bis in die Moderne.

20. Jahrhundert

1909 Bierbaum, Das schöne Mädchen von Pao

1909 Rilke Das Stundenbuch

Rainer Maria Rilkes Das Stunden-Buch von 1909 ist eine Sammlung spiritueller Gedichte, die als Zwiegespräch mit Gott gestaltet sind. In inniger, zugleich moderner Sprache verbindet es religiöse Sehnsucht mit existenzieller Selbstsuche.

1922 Goethe, Werther

Goethes Die Leiden des jungen Werther, 1922 in einer neuen Ausgabe erschienen, erzählt die tragische Liebesgeschichte eines empfindsamen jungen Mannes, der an seiner Leidenschaft zerbricht. Der Roman wurde zum Schlüsselwerk des Sturm und Drang und prägte eine ganze Epoche der Gefühlskultur.

1922 Goethe, Iphigenie auf Tauri

Im Werther (1774) dominiert die leidenschaftliche Subjektivität: ein junger Mann scheitert an unerfüllter Liebe und an den Grenzen seiner Gefühle – ein Schlüsseltext des Sturm und Drang. In der Iphigenie auf Tauris dagegen entfaltet Goethe die Idee der Humanität und moralischen Selbstüberwindung: nicht Leidenschaft, sondern Vernunft, Mitgefühl und Versöhnung führen hier zur Lösung des Konflikts – ein Grundgedanke der Weimarer Klassik.

1926 Platon Tres Epistolae

Die Ausgabe von Platons Tres Epistolae von 1926 enthält drei ihm zugeschriebene Briefe, die Einblicke in sein politisches Denken geben sollen. Sie sind zwar in ihrer Echtheit umstritten, wurden jedoch über Jahrhunderte als authentische Zeugnisse der Philosophiegeschichte rezipiert.

1926 Codex Manesse

Die 1926 erschienene Faksimile-Ausgabe des Codex Manesse machte die berühmteste mittelalterliche Sammlung mittelhochdeutscher Minnelyrik erstmals einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Mit ihren prächtigen Miniaturen und Liedern gilt sie als Hauptquelle für die Kultur und Dichtung des Hochmittelalters.

1948 Samuelson Economics

Paul A. Samuelsons Economics von 1948 wurde zum weltweit einflussreichsten Lehrbuch der Volkswirtschaftslehre des 20. Jahrhunderts. Es prägte Generationen von Studierenden, indem es keynesianische Ideen mit neoklassischen Ansätzen verband und ökonomisches Denken systematisch darstellte.

1950 Voltaire Candide

Voltaires Candide (1950 in neuer Ausgabe) ist eine satirische Erzählung über die abenteuerliche Reise des naiven Candide, der mit den Schrecken von Krieg, Naturkatastrophen und menschlicher Grausamkeit konfrontiert wird. Am Ende gelangt er zur Einsicht, dass Glück nicht in optimistischen Weltdeutungen, sondern im einfachen, tätigen Leben – „man muss seinen Garten bestellen“ – zu finden ist.

1920 Papalagi

Der 1920 erschienene Papalagi gibt vor, Reden eines südseeischen Häuptlings Tuiavii von Tiavea wiederzugeben, der die europäische Zivilisation aus der Sicht eines „Fremden“ kritisch beschreibt. In pointierten Beobachtungen prangert er Materialismus, Geldfixierung und Entfremdung an und hält den Europäern einen Spiegel ihrer Lebensweise vor.

1957 Homo faber

Max Frischs Roman Homo faber von 1957 erzählt die Geschichte des Ingenieurs Walter Faber, der als rationaler Techniker an den Zufall und an Schicksal nicht glaubt. Auf einer Reise verstrickt er sich in eine tragische Liebesgeschichte, die ihn mit verdrängter Vergangenheit und eigener Schuld konfrontiert. Das Werk stellt die Frage nach dem Verhältnis von Technik, Rationalität und menschlichem Schicksal und gilt als Schlüsseltext der Nachkriegsliteratur.

2007 Harry Potter

J. K. Rowlings Harry Potter-Reihe, die 2007 mit dem siebten Band abgeschlossen wurde, erzählt vom Kampf des jungen Zauberers Harry gegen den dunklen Lord Voldemort. Die Bücher verbinden klassische Motive von Freundschaft, Mut und Selbstfindung mit einer modernen Fantasy-Welt, die Millionen Leserinnen und Leser weltweit begeistert hat.

DU-Magazin

Die Erstausgabe des DU-Magazins vom März 1941 setzte mit dem Titelbild „die Frau“ ein programmatisches Zeichen für das neue, moderne Kulturmagazin aus der Schweiz. Mit seiner Verbindung von Fotografie, Kunst und Essayistik entwickelte sich DU rasch zu einer international beachteten Plattform für visuelle Kultur.

Künstler Bücher

Manesse Bibliothek der Weltliteratur

Die 1944 gegründete Manesse Bibliothek der Weltliteratur hatte das Ziel, durch die Auswahl großer Werke aus aller Welt ein Fundament kultureller Bildung zu schaffen. Ihr eigentlicher Anspruch war die Völkerverständigung: Literatur sollte über Sprach- und Landesgrenzen hinweg den gemeinsamen Reichtum menschlicher Erfahrung sichtbar machen.

Oltener Bücherei

Die Oltener Bücherei, gegründet 1947, bestach durch ihren bibliophilen Einband und die aufwendig gestaltete Ausstattung. In limitierter Auflage erschienen, wurden die Bände rasch zu begehrten Sammlerobjekten und verbanden literarischen Anspruch mit buchkünstlerischer Qualität.