Mathematik


Königin der Wissenschaft

Was erwartet Dich in dieser Lektüre?

Was hat die Fortpflanzung von Kaninchen mit der Struktur von Pflanzenblättern und der modernen Chaostheorie zu tun? Die Antwort lautet: Fibonacci. Als der italienische Mathematiker Leonardo Fibonacci sich fragte, wie schnell sich ein Kaninchenpaar vermehrt, stiess er auf eine Formel, die Wissenschaftler später immer wieder in der Natur entdeckten.

Dieser Fall veranschaulicht, dass Mathematik unsere gesamte Welt erklärt, sie ist ein elementares Instrument, um unsere Umwelt, aber auch unser Handeln zu beschreiben und zu verstehen. Damit wir sie richtig bei der Analyse von wirtschaftlichen Untersuchungen anwenden, sollten wir verstehen, dass auch Mathematik sich entwickelt hat. Der antike Mathematiker Euklid stellte Lehrsätze auf, die im Prinzip noch heute gelten. Aber er ist auch ein Musterbeispiel für das, was wir analoges Denken nennen. Zu seinen Beschreibungen gehörten untrennbar menschliche Beziehungen.

Erst im 16. und 17. Jahrhundert entwickelte sich die moderne Vorstellung des funktionalen Denkens, das die Welt in binären Werten (0 und 1) beschreibt: Es ist kaum ein Zufall, dass diese Revolution des Denkens gerade in die Zeit fällt, als die moderne Marktwirtschaft entstand. Es ist daher für jede:n Wirtschafts-Wissenschaftler:in sinnvoll, sich mit diesem Wandel in der Mathematik auseinanderzusetzen. Denn das war der erste Schritt ins digitale Zeitalter.

Was kannst Du von dieser Lektüre lernen?

  1. Du verstehst den Unterschied zwischen analogem und funktionalem Denken und zwischen antiker und moderner Mathematik
  2. Du erfährst, wie das funktionale Denken in der Mathematik entstand und was dies für Folgen hatte
  3. Dir wird klar, welche Entwicklung die Mathematik von Euklid über Fibonacci und Pacioli hin zu Leibniz und der modernen Chaostheorie genommen hat

Wie ist das Dokument aufgebaut?

Mehrere Shorthand-Artikel, bestehend aus Texten, Bildern und Videos, illustrieren, wie unsere Beschreibung der Welt sich mit dem Wechsel von relationalem Denken zum Denken in Algorithmen gewandelt hat. Manche Artikel behandeln das Phänomen im Ganzen, andere beleuchten einzelne Figuren und ihre Welt, wie Euklid, Fibonacci und den Künstler Albrecht Dürer.